Telemedizin-Projekt: wfg zieht positives Fazit
Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen im Kreis übernehmen Lösungen über das Projekt hinaus
Wie kann die Digitalisierung den Zugang der Patienten zur medizinischen Versorgung verbessern? Welchen Nutzen haben digitale Lösungen für Arztpraxen? Diese Fragen sollte das im März 2019 gestartete Projekt wfg.medPULS der Wirtschaftsförderung (wfg) Kreis Soest beantworten. Die Verantwortlichen haben nun vielversprechende Antworten erhalten.
Der Ansatz der wfg war seinerzeit unter allen beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingereichten Anträgen als bestes Projekt bewertet worden. Im Rahmen des Bundesprogrammes „Ländliche Entwicklung“ wurden Modellvorhaben gefördert, die einen wichtigen Beitrag zur ländlichen Entwicklung leisten. Ein zentraler Baustein ist dabei die Digitalisierung. Ziel des Projekts wfg.medPULS war es daher, den Kreis Soest zu einem digitalen und innovativen Gesundheitsstandort weiterzuentwickeln.
Marcel Frischkorn, Prokurist und Arzt-Lotse bei der wfg: „In den vergangenen drei Jahren haben wir den Arztpraxen die Möglichkeit gegeben, mit Unterstützung der wfg telemedizinische Lösungen zu testen. Neben den praxisinternen Lösungen, wie der Online-Terminvereinbarung oder der digitalen Dokumentation, konnten wir durch die Tests von Videosprechstunden auch die Versorgung von Pflegeheimpatienten erleichtern.“
Konkret getestet wurden fünf Lösungen in sechs digitalen Modellpraxen (Online-Terminvereinbarung, Smarter Telefonassistent, Dokumentation per Spracherkennung, Digitale Anamnese und App-gestützte Diagnose von Hauterkrankungen), ein Telemedizinrucksack für Haus- und Pflegeheimbesuche sowie die hausärztliche Videosprechstunde in Pflegeeinrichtungen. Benedikt Meyer zu Theenhausen informierte als Digital-Lotse die Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen im Rahmen von runden Tischen, begleitete die Beteiligten bei der Umsetzung und evaluierte die Ergebnisse.
Zusammenfassend zeigen die Erfahrungen, dass durch telemedizinische Lösungen das Praxispersonal zeitlich entlastet und die Versorgungsqualität verbessert wurde. Die getesteten digitalen Lösungen konnten, bis auf den digitalen Telefonassistenten, in vielen Fällen den Zugang zur medizinischen Versorgung für die Patienten erleichtern. Die Erfahrungen waren zum Teil so positiv, dass vier der sechs Modellpraxen die getesteten Lösungen auch über den Projektzeitraum hinaus, auf eigene Kosten, weiternutzen und ausbauen.
Geschäftsführer Markus Helms stellt abschließend fest: „Der Kreis Soest hat sich zu einem Vorreiter für telemedizinische Lösungen entwickelt. Damit steigern wir unsere Attraktivität für Fachkräfte erheblich. Daher wird die wfg auch weiterhin gemeinsam mit unseren lokalen Partnern digitale Lösungen für Gesundheit und Pflege vorantreiben und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Aktuell befinden wir uns in der Projektentwicklung und Fördermittelakquise.“
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